Das Auskehrungskonto & die Bedeutung für Ihr P-Konto in einer Insolvenz

Was ist das PSK-Auskehrungskonto?


Ein PSK-Auskehrungskonto ist ein spezielles (Unter-)Konto im Zusammenhang mit einem Pfändungsschutzkonto.


Wenn der Geldbetrag, der in einem Monat auf das Konto des Schuldners eingezahlt wird, den festgelegten Freibetrag überschreitet oder der Kontoinhaber nicht die gesamte Summe verbraucht, wird das Geld vorerst auf ein Unterkonto des P-Kontos transferiert und nicht sofort an die Gläubiger weitergeleitet. Dieses Unterkonto wird als Auskehrungskonto bezeichnet.

Das Wichtigste zum Auskehrungskonto zusammengefasst

  1. Funktion: Das Auskehrungskonto dient dazu, den Geldeingang eines Schuldners zu regeln, wenn dieser den festgelegten Freibetrag überschreitet oder nicht die gesamte Summe verbraucht.
  2. Verwendung: Das Geld, das den Freibetrag übersteigt oder nicht verbraucht wird, wird auf das Auskehrungskonto transferiert („ausgekehrt“), anstatt sofort an die Gläubiger weitergeleitet zu werden.
  3. Zweck: Das Auskehrungskonto ermöglicht es dem Schuldner, über den überschüssigen Betrag zu verfügen und ihn für zukünftige Ausgaben zu nutzen.
  4. Ein Separates Unterkonto: Das Auskehrungskonto ist ein separates Unterkonto innerhalb des P-Kontos, auf dem der überschüssige Betrag sicher verwahrt wird.
  5. Vorgang der Verschiebung der Beträge vom P-Konto zum Auskehrungskonto:  Beträge, die aus dem vorangegangenen Monat übernommen wurden und nun oberhalb der Pfändungsfreigrenze liegen, werden von der Bank auf Anweisung zunächst auf das Auskehrungskonto verschoben. Im Folgemonat wird dieses Guthaben dann wieder auf das Pfändungsschutzkonto zurück überwiesen. >> Nur, wenn der Schuldner anschließend über das zurück überwiesene Geld vom Pfändungsschutzkonto nicht verfügt, wird es erneut ausgekehrt und unterliegt dann im dritten Monat voll der Pfändung. >> WICHTIG dabei: Alle Geldeingänge eines Monats werden aufsummiert und wenn Geld abgehoben und anschliessend wieder eingezahlt werden, werden diese zu allen anderen Zahlungseingängen hinzugerechnet und als Leistungsbezug gewertet.
  6. Die gesetzliche Grundlage dafür liegt im § 850k Abs. 1 S. 3 ZPO. Darin ist zudem geregelt, dass die nicht verwendeten Beträge des eigentlich verfügbaren Pfändungsfreibetrages eines Kalendermonats im folgenden Monat zusätzlich zu den geschützten Freibeträgen NICHT erfasst werden.
  7. Die Verzögerung der Gläubigerzahlungen ist ein großer Vorteil: Durch die Einrichtung des Auskehrungskontos wird eine zeitliche Verzögerung bei der Weiterleitung des Geldes an die Gläubiger ermöglicht.

Was ist ein PSK-Auskehrungskonto? Begriffe und Definition

PSK: PSK steht für Pfändungsschutzkonto. 

Auskehrungskonto: Ein Auskehrungskonto spielt eine entscheidende Rolle in Verbindung mit einem Pfändungsschutzkonto (P-Konto). Es dient dazu, Gelder zu verwalten, die über dem pfändungsfreien Betrag liegen und daher prinzipiell gepfändet werden könnten. Das Auskehrungskonto ist damit ein Unterkonto eines Pfändungsschutzkontos.

Unterkonto zum Geld sparen mit blauem Sparschwein

Übernahmebeträge und Moratoriumsbeträge auf dem Auskehrungskonto erklärt

Die beiden Hauptkategorien von Beträgen, die auf einem Auskehrungskonto gehalten werden, sind Übernahmebeträge und Moratoriumsbeträge.

Übernahmebeträge sind solche, die im Eingangsmonat vom P-Konto geschützt waren. Geht es hingegen um die Beträge, die den Freibetrag übersteigen, handelt es sich um sogenannte Moratoriumsbeträge bzw. Moratoriumsüberträge.

Übernahmebeträge: Unverbrauchtes Guthaben auf dem Auskehrungskonto

Übernahmebeträge sind Beträge, die am Ende eines Monats auf dem P-Konto verbleiben und dann auf das Auskehrungskonto übertragen werden. Sie bleiben weiterhin vor einer Pfändung geschützt und können im Folgemonat genutzt werden, falls das Guthaben auf dem P-Konto ausgeschöpft ist. In dieser Zeit ist das Geld laut § 899 II ZPO vor der Kontopfändung geschützt. Zusätzlich zum neu eingehenden P-Konto Freibetrag.

P-konto überschritten! Bekomme ich das geld wieder?

Wenn Ihr P-Konto Freibetrag überschritten wurde, kann der übersteigende Betrag gepfändet werden. Dieser Überschuss wird jedoch nicht sofort an die Gläubiger ausgezahlt (gepfändet), sondern kommt vorerst auf ein sog. Auskehrungskonto.


Im darauf folgenden Monat wird dann dieses Guthaben, dass sich auf dem Auskehrungskonto befindet wieder auf das P-Konto zurück überwiesen und als Einkommen eingestuft. Wenn dann durch das neu aus Erwerbstätigkeit erhaltene Einkommen wieder der festgelegte Freibetrag überschritten wird, wird die Bank die Differenz über das Auskehrungskonto einbehalten. Diese einbehaltene Differenz kann nun an die Gläubiger ausgezahlt werden.


Es gibt für Sie somit keine unmittelbare Möglichkeit, an Ihr Geld zu kommen.

Weil alle Beträge, die den Freibetrag überschreiten je Monat einbehalten werden. Der Freibetrag richtet sich nach vielen Faktoren, wie Anzahl der Kinder, Form Partnerschaft (z.B. Ehe) etc. Erfahren Sie auf folgender Seite zur P-Konto Bescheinigung, wie die Einrichtung des P-Konto und Beantragung der Freibeträge funktionieren und fragen Sie gerne Unterstützung bei uns an.


>> Die Höhe des grundsätzlich festgelegten Freibetrags in 2023 / 2024 erfahren Sie hier <<

Moratoriumsbeträge auf dem Auskehrungskonto

Moratoriumsbeträge hingegen sind Beträge, die gepfändet werden könnten, da sie über den Freibetrag hinausgehen. Diese werden jedoch nicht sofort gepfändet und an die Gläubiger weitergeleitet. Sie werden direkt von der Bank gesperrt und im ersten Schritt auf das Auskehrungskonto verschoben. Moratoriumsbeträge dienen überwiegend dazu, ein schwankendes Einkommen auszugleichen. 

Wenn Sie in den Folgemonaten allerdings Ihren Freibetrag mit den Eingängen nicht mehr erreichen, können Sie die Lücke zwischen dem Freibetrag und dem niedrigeren Eingang mit diesem Moratorium auffüllen.

Rückbuchung Guthaben PSK-Auskehrungskonto

Eine Rückbuchung von Guthaben vom PSK-Auskehrungskonto auf das P-Konto erfolgt automatisch, sobald das Guthaben auf dem P-Konto ausgeschöpft ist.

Welchen Zweck erfüllen Moratoriumsbeträge

Ein Moratorium bietet vorübergehenden Schutz vor Pfändung. Moratoriumsbeträge auf einem Auskehrungskonto sind daher Beträge, die momentan nicht gepfändet werden können, etwa aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens oder ähnlicher Umstände.

Geld und Kreditkarte Grafik und Symbolbild

- Wie das Pfändungsschutzkonto funktioniert -
Ein kurzer Überblick: Welcher Betrag ist geschützt?

Ein Pfändungsschutzkonto, auch bekannt als P-Konto, bietet einen bestimmten Grundschutz für Ihr Einkommen gegen Pfändung. Dieser geschützte Betrag wird als Freibetrag bezeichnet und ist gesetzlich festgelegt. Er kann sich je nach Anzahl der unterhaltspflichtigen Personen erhöhen. Beträge über dem Freibetrag können grundsätzlich gepfändet werden, außer sie werden als Übernahmebeträge auf das Auskehrungskonto transferiert oder sind durch ein Moratorium geschützt.


Zur Höhe des Pfändungsfreibetrags: (Stand 2023 / 2024)

Bis Ende Juni 2023 gilt noch der pfändungsfreie Betrag für einen Schuldner ohne Unterhaltspflichten (auch Grundfreibetrag genannt) von derzeit 1.330,16 Euro. Ab dem 1. Juli 2023 erhöht sich der Pfändungsfreibetrag auf 1.402,28 Euro.


Weitere Details dazu erfahren Sie auf unserer Übersicht zum P-Konto auf folgender Seite.

FAQ zum Auskehrungskonto

  • Was bedeutet der Begriff: Auskehrung?

    Eine Auskehrung ist die Zahlung einer finanziellen Summe an eine Person, die Anspruch auf diesen Geldbetrag hat. Häufig handelt es sich dabei um einen Gläubiger.

  • Kann ich vom Auskehrungskonto Geld abheben?

    Direkte Abhebungen vom Auskehrungskonto sind in der Regel nicht möglich, da dieses Konto zur Verwaltung der Beträge dient, die über dem pfändungsfreien Betrag auf dem P-Konto liegen. Allerdings können Übernahmebeträge im Folgemonat auf das P-Konto übertragen und dann genutzt werden.

  • Wann wird ein Konto ausgekehrt?

    Ein Konto wird am Ende eines Monats "ausgekehrt". Das bedeutet, dass das verbleibende Guthaben, welches über dem pfändungsfreien Betrag liegt, auf das Auskehrungskonto übertragen wird.

  • Was passiert mit dem Geld auf dem Auskehrungskonto?

    Das Geld auf dem Auskehrungskonto wird zur Deckung des evtl. anfallenden Bedarfs im nächsten Monat verwendet, falls das Guthaben auf dem P-Konto ausgeschöpft ist. Moratoriumsbeträge werden hingegen nur dann freigegeben, wenn das entsprechende Moratorium endet.

  • Was passiert mit zuviel Geld auf dem P-Konto?

    Wenn mehr Geld auf dem P-Konto vorhanden ist als der pfändungsfreie Betrag, wird dieses überschüssige Geld auf das Auskehrungskonto übertragen. Dort ist es vor Pfändung geschützt und kann im nächsten Monat verwendet werden, falls das Guthaben auf dem P-Konto ausgeschöpft ist.

  • Wann wird das Geld auf dem P-Konto freigegeben?

    Die Bank gibt den pfändungsfreien Betrag auf dem P-Konto immer am ersten Tag des Monats frei. Eventuelle Übernahmebeträge vom Auskehrungskonto werden zusätzlich im Laufe des Monats freigegeben, falls das Guthaben auf dem P-Konto ausgeschöpft ist.

  • Wie komme ich an das Geld vom Auskehrungskonto?

    Um an das Geld vom Auskehrungskonto zu gelangen, muss zunächst das Guthaben auf dem P-Konto ausgeschöpft sein. Dann werden die Übernahmebeträge vom Auskehrungskonto auf das P-Konto übertragen und können genutzt werden.

  • Wann sollte ich das PSK Auskehrungskonto löschen?

    Die Löschung eines PSK-Auskehrungskontos kann verschiedene Gründe haben, beispielsweise wenn Sie keine Verwendung mehr für das Konto haben oder die Gebühren für das Konto nicht mehr tragen wollen. 

  • Wie kann ich das PSK-Auskehrungskonto löschen und was ist zu beachten

    In der Regel müssen Sie sich an Ihre Bank oder das Finanzinstitut wenden, das das PSK-Auskehrungskonto führt. Oft ist ein schriftlicher Antrag oder eine formelle Kündigung notwendig. Beachten Sie, dass eventuell eine Kündigungsfrist einzuhalten ist. Stellen Sie sicher, dass Sie alle ausstehenden Transaktionen abgeschlossen und alle Gelder auf ein anderes Konto übertragen haben, bevor Sie das Konto löschen. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass eventuell Kosten für die Kontoschließung anfallen können.

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